Wann ist Psychotherapie hilfreich?

Manchmal kann es sein, dass Du mit Dir selbst oder anderen nicht mehr gut klarkommst, dass Dich Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken belasten und Du nicht dagegen ankommst. Dies können z.B. Ängste, Stress, Depressionen, Aggressionen, Essstörungen oder selbstverletzende Verhaltensweisen sein. 

Vergangene Erlebnisse wie Gewalt oder Mobbing können Dich auch in der Gegenwart weiterhin belasten. Hier kannst Du in einer Therapie gemeinsam mit meiner Unterstützung an einer Veränderung arbeiten, sodass es Dir wieder besser geht und Dich Deine Probleme nicht mehr weiter in Deinem Leben einschränken.

Wie suche ich mir eine/-n PsychotherapeutIn aus?

Es ist wichtig, dass Du Dir jemanden aussuchst, wo Du Dich wohlfühlst und jede Woche gut hingehen kannst. Am Anfang gibt es einige „Kennenlerntermine“ (genannt Sprechstunde und probatorische Sitzungen) um zu sehen, ob die Chemie stimmt, ob Du Vertrauen fassen kannst und ob wir gut zusammen an Deinen Zielen arbeiten können. In den ersten Terminen werde ich viel fragen, um Dich kennenzulernen und gut zu verstehen wie es Dir geht. Erst nach diesen Terminen entscheiden wir gemeinsam, eventuell mit Deinen Eltern/Bezugspersonen, ob wir Therapiestunden beantragen.

Adressen von weiteren Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen findest Du z.B. auf der Homepage der Psychotherapeutenkammer Deines Bundeslandes (z.B. https://www.ptk-bayern.de) oder auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung.

Müssen meine Eltern von der Therapie wissen?

Ab 15 Jahren darfst Du meist ohne ausdrückliche Einwilligung Deiner Eltern selbständig eine Psychotherapie beginnen. Oft kann es jedoch sinnvoll sein, Deine Eltern über Dein Vorhaben zu informieren. 

In der Regel ist es hilfreich, wenn ich mit Deinen Eltern/Bezugspersonen spreche, um mir ein genaueres Bild zu machen, da man viele Dinge eher von „außen“ sehen kann. Manchmal stellt sich heraus, dass Deine Eltern oder ein Elternteil notwendig sind, um zur Lösung Deiner Probleme beizutragen. 

Das bespreche ich mit Dir und gemeinsam mit Dir planen wir das Vorgehen.

Was bedeutet Schweigepflicht?

Genauso wie ÄrztInnen unterliegen PsychotherapeutInnen auch der Schweigepflicht. Wir dürfen Informationen nur mit Deinem Einverständnis an Dritte weitergeben - ansonsten bleibt alles unter uns. Ab einem gewissen Alter gilt diese Schweigepflicht auch gegenüber Deinen Eltern/Bezugspersonen. 

Wie auch bei ÄrztInnen gibt es drei Ausnahmen: Wenn Du Dir selbst oder jemand anderem Gewalt antun willst, eine schwere Straftat planst oder durch jemand anderen erheblich in Gefahr gerätst, sind PsychotherapeutInnen verpflichtet, die Schweigepflicht zu brechen und Hilfe von außen zu holen. 

Dies wird immer vorher mit Dir und Deinen Bezugspersonen abgesprochen, so dass Du weißt, was passiert.

Was passiert in der Therapie?

Eine Psychotherapie dauert mindestens drei Monate, oft auch länger. In der Regel findet jede Woche ein Termin von 50 Minuten statt. Dieser Termin ist nur für Dich reserviert, es ist also wichtig, dass Du pünktlich und regelmäßig kommst. 

In diesem Termin wird viel gesprochen, aber auch vieles ausprobiert und geübt. Beispielsweise kann man in der Therapie in Rollenspielen gut ausprobieren, was man sagen oder wie man sich verhalten könnte bevor man es im „echten Leben“ außerhalb der Therapie versucht. Wenn das Reden nicht so leicht ist, kommen kreative Methoden wie Malen oder Spielen zum Einsatz. Alles was hilft, Dich besser zu verstehen, Dich zu stärken und zu unterstützen ist gut!